Wir sind ein gemischter Chor mit derzeit 30 aktiven und 2 inaktiven Mitgliedern. Hauptsächlich wirken wir natürlich bei der feierlichen Mitgestaltung der Gottesdienste in unserer Kirche St. Servatius mit. Die Frauen singen zudem bei Hochzeiten und sonstigen besonderen Anlässen sowie bei Beerdigungen. Unser Repertoire ist breit gefächert - angefangen vom Gregorianischen Choral bis hin zum Neuen Geistlichen Lied und weltlichem Liedgut.
Darüber hinaus engagieren sich die Mitglieder des Kirchenchors bei Veranstaltungen in Bausendorf und der Umgebung. In unserem Chor herrscht ein großartiger Zusammenhalt, weshalb auch die Proben immer sehr viel Freude bereiten.
Im Folgenden laden wir Sie herzlich auf eine Reise durch die Geschichte des Kirchenchores ein. So können Sie sich einen Einblick in unseren Verein bzw. unser Vereinsleben sowie die gesamten Aktivitäten unseres Chores machen.
Wenn Sie genau wie wir Freude am Singen haben, dann schauen Sie doch einfach mal bei uns rein. Neue Sängerinnen und Sänger sind jederzeit herzlich willkommen – ohne Vorsingen, einfach Mitsingen!
Kirchenchor Bausendorf stellt sich vor
Abschnitt „Erste Erwähnungen“ nach Recherchen Ulrike und Günter Föllenz
Geschichte des Chores
Erste Erwähnungen
1850 - 1871
Seit wann der Kirchenchor besteht ist leider nicht bekannt. Erwähnung findet der Kirchenchor jedoch bereits in den „Erzählungen aus Bausendorf, Kreis Wittlich durch den Zeitzeugen Kaspar Hebler im Jahre 1934. Unter der Überschrift „Mein Elementarlehrer“ schreibt er über seinen Lehrer Matthias Bohn, der in der Zeit von 1825 bis 1871 in Bausendorf wirkte folgendes. „Seine einzige Tochter, begabt mit schöner Sopranstimme, war seine Hauptstütze im Kirchenchor, den er in Liebe und Fleiß bis zum Tode pflegte.“ Verstorben ist Lehrer Mathias Bohn im Juli 1871. (Anlage 1)
Erwähnung findet der Chor auch in einer weiteren Erzählung Kaspar Heblers im gleichen Buch wie bereits oben erwähnt. Dort finden wir unter der Überschrift „Bausendorfer Musiker“ folgende Erwähnung: „Einst – so in den1850er Jahren – als es in Bausendorf schon zwei Musikkapellen gab, kam der hochwürdige Herr Bischof zur Firmung.
Es sollte eine besonders schöne Feier werden, und so gedachte man durch die Schon´sche Kapelle einige passende Lieder des Kirchenchores begleiten zu lassen. …“
Da derzeit keine früheren Erwähnungen bekannt sind, ist von einer Gründung ca. 1850 auszugehen.
1889-1890
Eine interessante Spur findet sich auch in der Schulchronik auf Seite 244. Hier entdecken wir einen Totenzettel und sowie einen Zeitungsbericht aus 1959/1960
Der Zeitungsbericht titelt:
„Köhnen Jusepp“ hat das zeitliche gesegnet. (Josef Christ-Raskob)
Er ist im Dezember 1959 83-jährig verstorben. Gemäß Zeitungsbericht hat er als Schuljunge schon im Kirchenchor, in dem er Ehrenmitglied war, gesungen.
Geboren war er also 1876. Seine Schulzeit währte bei 8 Schuljahren ungefähr von 1882-1890
1890
Eine weitere Erwähnung findet der Chor im „Protokoll über den Zustand der erledigten Pfarrei Bausendorf und die Abtheilung des Pfarreinkommens daselbst d.d. 23. September 1890“
Dort werden auf Seite 4 unter Punkt XI. Vermögen und Lasten der Kirchenarbeit Ausgaben in Höhe von 24,00 Mark für Chorsänger notiert. (Anlage 4)
1910
In der Schulchronik von Bausendorf finden wir auf Seite 98 folgenden Eintrag, der sich mit den Vorbereitungen zu Kaisers Geburtstag beschäftigt. Dort heißt es:
Einige Schulknaben, die vom Pfarrer Herrn Duplang seit Herbst (1909) in den Kirchenchor aufgenommen sind und von ihm u. dem Küster Gesangsunterricht bekommen, sollen schon 4 Wochen vorher geäußert haben: „Am Kais. Geburtstag wird kein Ton gesungen.“
(Anlage 5)
1911
Erwähnung findet der Chor auch im Bischöflichen Visitationsbericht von 1911. Dort lesen wir:
Protocollum Visitationis Decanalis vom 26.09.1911
C. De cultu Divino
Frage: An adsit chorus cantorum? Quomodo Instruatur (Gibt es einen Chor von Sängern? wie wird unterrichtet?)
Antwort: ita, per Ludimagistrum (derart, vom Kantor, Grundschullehrer)
(Anlage 6)
1925
Einen weiteren Eintrag in der Schulchronik von Bausendorf finden wir auf Seite 155. Dort lesen wir zu dem Ereignis der Glockenweihe am 5. April 1925
Unter Ministratur der Pfarrer von Bombogen und Kinderbeuern nahm Definitor Reuter aus Bausendorf im Auftrage der bischöfl. Behörde die Weihe vor. Auf die Feier des Tages abgestimmt Tondichtungen vom hiesigen Kirchenchor eindrucksvoll vorgetragen, trugen wesentlich zur Verschönerung der Feier bei.
Wiederum in der Schulchronik finden wir auf Seite 156 folgenden Eintrag, der von Einzelheiten über die Abschiedsfeier von Lehrerin Feld am 6. Mai 1925 berichtet.
Dort lesen wir:
Am folgenden Tage war um 10 Uhr feierliches Hochamt, bei welchem der Kirchenchor eine vierstge. Messe von Hohnerlein vortrug.
1928
Wiederum in der Schulchronik finden wir auf Seite 159 einen Eintrag und einen Zeitungsausschnitt, in dem über einen Besuch des Kirchenchores Bausendorf beim Kirchenchor Kruft berichtet wird. Der Chor wurde begleitet von Definitor Reuter, der aus Kruft stammt.
Chronik
Seit wann der Kirchenchor besteht ist leider nicht bekannt. Festgehalten ist bis heute jedoch folgendes:
Vor dem Jahre 1900 war ein Lehrer namens „Rodermund“ Leiter des Kirchenchores.
Danach - bis ca. 1910 - wurde der Kirchenchor von einem Lehrer namens „Lehnert“ dirigiert.
Sein Nachfolger, Lehrer Gehard Schiffels, leitete den Kirchenchor bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914. Herr Schiffels ist im Krieg als Offizier gefallen.
An seiner statt übernahm sein Bruder Anton Schiffels die Leitung des Kirchenchores, bis auch er in den Krieg ziehen musste und ebenfalls gefallen ist. Bis nach dem Krieg hatte der Kirchenchor keinen Dirigenten.
Im Jahr 1919 nahm ein Lehrer namens „Bidinger“ sein Amt in Bausendorf auf und leitete auch den Kirchenchor bis ins Jahr 1936. Bis September 1938 war der Kirchenchor leider wieder ohne Dirigent.
Am 01.09.1938 übernahm Matthias Neuwinger das Amt des Dirigenten bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1978. Glücklicherweise konnte der Kirchenchor zeitnah einen Nachfolger organisieren und engagierte den pensionierten Rektor Karl Kronauer aus Wittlich. Herr Kronauer hatte zu Bausendorf familiäre Beziehungen, da er mit der Tochter des Lehrers Bidinger verheiratet war und sollte das Amt des Dirigenten nur vorübergehend ausführen. Dieses „vorübergehend“ dauerte immerhin elf Jahre an. Herr Kronauer war seit 1934 fast ununterbrochen - mit Ausnahme einiger Kriegsjahre - Chorleiter, hauptsächlich von Kirchenchören. Somit hatte der Kirchenchor Cäcilia Bausendorf nicht nur einen erfahrenen und guten Chorleiter, sondern darüber hinaus auch einen hervorragenden Organisten, der sein Können an der Orgel bei den Auftritten des Kirchenchores unter Beweis stellte. Herr Kronauer dirigierte den Chor bis August 1989. Die offizielle Verabschiedung von Herrn Kronauer erfolgte am 02.12.1989.
Als Herr Kronauer sein Amt als Dirigent im August 1989 niederlegte, kam der „Wurm“ rein: Olaf Wurm. Er dirigierte den Kirchenchor leider nur ein Jahr, denn Ende August 1990 beendete er seine Aufgabe, weil sein Umzug nach Südtirol anstand. Wieder war der Kirchenchor Dirigenten-los und die mühsame Suche nach einem neuen, geeigneten Dirigenten begann von vorn.
Es kostete viel Mühe, etliche Telefonate und Briefe, bis dann schließlich Günter Reichert das Zepter (den Dirigentenstab) in die Hand nahm und gleich seine Frau Helene als Verstärkung für den Sopran mitbrachte. Am 12. November 1990 stellte sich Herr Reichert dem Kirchenchor vor und hielt sodann seine erste Probe ab. Bis heute dirigiert Günter Reichert den Kirchenchor mit viel Einsatz, Elan und Freude.
In der früheren Zeit des Kirchenchores gab es noch keinen 1. Vorsitzenden mit Vorstand. Der jeweilige Pastor war „Präses“. Namentlich bekannt sind:
Pastor Becking (1900), Pastor Duplang (bis 1919), Pastor Reuter (bis 1938), Pastor Schug (bis 1955), Pastor Kraus (bis 1967), Pater Wilhelm SVD (bis 1977), Pater Breuning SVD (bis 1980), Pastor Birrenbach, der die Pfarrei von Reil aus leitete (bis 1982), Pater Lorang SVD.
Zu einem unbenannten Zeitpunkt unter Pfarrer Kraus beschloss der Kirchenchor, bei einem Cäcilienabend, einen 1. Vorsitzenden und Vorstand zu wählen. Dabei wurde Tenorsänger August Braun zum 1. Vorsitzenden gewählt. Etwa zwei Jahre später stellte er das Amt des 1. Vorsitzenden zur Verfügung und Bassist Karl Schmitt wurde an seiner Stelle gewählt.
Karl Schmitt führte sein Amt als 1. Vorsitzender viele Jahre mit Erfolg aus; u. a. wurden unter seiner Regie unvergessliche Fahrten unternommen, von denen die langjährigen Kirchenchormitglieder heute noch gerne erzählen . Im Jahr 1978 legte Schmitt sein Amt nieder und wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Nachfolger wurde Tenorsänger Klaus Klasen, der von den Mitgliedern des Kirchenchores das erste Mal am 23.10.1978 zum 1. Vorsitzenden gewählt und auch in den folgenden Perioden immer wiedergewählt wurde. Bis heute übt er dieses Amt mit großer Leidenschaft aus.
Übungslokal war bis zu Beginn des 2. Weltkrieges 1939 die alte Schule. Wegen eines Verbotes durch die Nazis mussten die Proben eine Zeit lang in die Säle der Gaststätten Rickmeyer und Raskob verlegt werden. Kurze Zeit später wurden diese Säle jedoch Soldaten zur Verfügung gestellt, weshalb die Proben im Sommer in der Kirche und im Winter in der Küche von Herrn Neuwinger stattfanden. Nach dem Kriege im Jahr 1945 standen schließlich das Jugendheim und die Schule zur Verfügung. Nach dem Umbau von Pastors-Scheune zum Pfarrheim, war der Probenraum für den Kirchenchor im Pfarrheim sichergestellt. Einige Jahre später wurde der Probenraum in die Grundschule von Bausendorf verlegt.
Am 05. Februar 2006 fand die Einweihung des neuen Gemeinde- und Sportzentrums Bausendorf statt, zu der auch der Kirchchor mit musikalischer Unterhaltung einen Beitrag leistete. Seit der Einweihung finden die Proben regelmäßig im dortigen Pfarrsaal, immer montags von 20:00-21:30 Uhr, statt.
Die meisten Mitglieder hatte der Kirchenchor in den Jahren 1945-1965 mit ca. 45-50 Sängerinnen und Sängern. Heute sind es noch 32 Mitglieder.
Als größere Werke, die der Kirchenchor geprobt und aufgeführt hat, sind u. a. zu erwähnen:
- Der Chor aus der Schöpfung
- Die Himmel erzählen
- Ehre Gottes
- Halleluja (von Händel)
- Hoch empor sowie drei fünfstimmige Messen:
- Die zwei Mitterer Messen
- Die Griesbacher Messe
- Das große Vater unser
- Pastoralmesse von Anton Diabelli
Die ersten auswärtigen Auftritte, bei denen jeweils eine Messe gesungen wurde, hatte der Kirchenchor 1950 in Oberfell (Besuch bei Pastor Reuter); in Mettendorf, Maria Martental, Bombogen, Hillscheid, Rheidt und Hontheim.
Alle bisherigen Auftritte aufzuführen, würde den Rahmen sprengen. Aber jeder Kirchenbesucher an Feiertagen kann sich von der qualitativen Leistung des Chores überzeugen. Soweit zur Geschichte unseres Kirchenchores.
Natürlich wird viel gesungen und geprobt - das ist im Chor so üblich ...., aber auch die Unterhaltung in unserem Verein kommt dabei nicht zu kurz.
An Weiberdonnerstag verkaufen die Frauen des Kirchenchores auf der Kreuzung im Dorf (beim Hotel-Restaurant Rickmeyer) Suppe mit Würstchen und Brötchen sowie Glühwein, mit toller Stimmung, viel Gaudi und fröhlichem Beisammensein.
Auch an der Kirmes und dem Pfarrfest in Bausendorf wirken wir mit.
Darüber hinaus finden jährlich u. a. Tages- oder Mehrtagesfahrten statt. Immer mit verschiedenen Zielen, wie der Rückblick der letzten Jahre zeigt:
So waren wir beispielsweise im Jahr 2008 zu einem Tagesausflug nach Schwetzingen und Heidelberg und im Jahr 2009 für zwei Tage zu Besuch bei einem Kirchenchor in Attenweiler. Im Jahr 2010 fand ein Ausflug nach Trier statt, mit einem Besuch im Trierer Theater zur Operette von Lehár „Der Graf von Luxemburg“ und Abendessen im Weinhaus. Im Jahr 2011 besuchten wir die BUGA in Koblenz und im Jahr 2012 machten wir einen Tagesausflug zum Weltkulturerbe „Völklinger Hütte“.
Das Fest seiner Patronin, der hl. Cäcilia, am 22. November, feiert der Kirchenchor jährlich im Rahmen eines Gottesdienstes und anschließendem gemeinsamen Abendessen in gemütlicher Runde. An diesem besonderen Abend werden zudem immer wieder verdiente Mitglieder unseres Kirchenchores für ihr langjähriges Mitsingen geehrt. Es ist erstaunlich und bemerkenswert, wie viele Sängerinnen und Sänger schon einen Großteil ihrer Freizeit für Aktivitäten im Chor aufgebracht haben, zumal in der heutigen rasanten und hektischen Zeit nur selten jemand zu längerfristigen Bindungen an Vereine bereit ist. Geehrt wird bei uns durch das Bistum Trier, wer 25, 40, 50 und 65 Jahre aktiv im Kirchenchor tätig ist bzw. war.